Würdigungsfeier

MANEO setzt seit 2001 eine Tradition fort und richtet einmal im Jahr eine Feierstunde aus, um Menschen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung für MANEO Danke zu sagen.

Der Zeitpunkt ist so gewählt, dass diese Würdigung in zeitlicher Nähe zu einem bedeutenden, von MANEO initiierten und begründeten Projekt stattfindet: das Lesbisch-Schwule Stadtfest. Dieses war 1993 von Projektleiter Bastian Finke initiiert worden. Durch die Verschiebung von Stadtfest und CSD aufgrund der Fußball-EM findet in diesem Jahr auch unsere Feierstunde einen Monat später als gewöhnlich statt.

Die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Helferinnen und Helfer haben dazu beige-tragen, dass MANEO im vergangenen Jahr seine Projektarbeit kontinuierlich und erfolgreich weiter entwickeln konnte. Mit der Feierstunde würdigt MANEO dieses Engagement.

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Feierstunde zur Würdigung des ehrenamtlichen Engagements für MANEO

Berlin – 26.07.2016. Am 26. Juli 2016 fand um 19:30 Uhr im John-F.-Kennedy-Saal im Rathaus Schöneberg die alljährliche Feier zur Würdigung des Engagements der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Helferinnen und Helfer von MANEO statt. Der Saal grenzt direkt an den Balkon, von dem John F. Kennedy am 26. Juni 1963 seine berühmte „Ich bin ein Berliner“-Rede hielt, und bietet damit ein würdiges historisches Ambiente. Für die Gäste wurden Sekt, Saftschorle und Butterbrezeln gereicht, ein Projektor warf Fotos an eine Leinwand, die die verschiedenen Aspekte der Projektarbeit zeigten.

Nachdem sich bereits bekannte, aber auch neue Gesichter langsam annäherten und kennenlernen konnten, eröffneten Bastian Finke und Moritz Konradi für MANEO offiziell die Feierstunde. Direkt zu Beginn würdigte Bastian Finke in einer persönlichen Vorstellung alle Anwesenden und bedankte sich für deren Engagement. Unter anderem bedankte er sich bei den Ansprechpartnern für LSBT* bei der Polizei Berlin, den Mitgliedern des ehrenamtlichen Vorstands von Mann-O-Meter e.V., Repräsentanten von Vorspiel SSL Berlin e.V., ehrenamtlichen Sprachmittlern, die die Flüchtlingsarbeit von MANEO unterstützen, und den Vertreterinnen von L-Support, die seit dem Frühjahr ein Beratungsangebot für gewaltbetroffene Lesben geschaffen haben.

Im Anschluss daran verschaffte Moritz Konradi den Gästen einen Überblick über die Arbeit von MANEO im zurückliegenden Jahr. Wichtige Meilensteine waren dabei neben der Arbeit in den Kernbereichen die Einrichtung sowie die ersten Ergebnisse der durch die Lotto Stiftung geförderten MANEO Empowerment Kampagne, die Jubiläums-Gala zum 25-jährigen Bestehen von MANEO sowie die Verleihung der internationalen Tolerantia-Awards im Oktober 2015, sowie die Kampagne „Kiss Kiss Berlin 2016“, in deren Rahmen auch der MANEO-Report 2015 vorgestellt und veröffentlicht wurde. In all diesen Bereichen hatten Ehrenamtliche die Arbeit unterstützt – ihnen galt der besondere Dank für ihren großen Einsatz, ohne den die Arbeit nicht in vollem Umfang umgesetzt hätte werden können.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, Schirmdame der Feierstunde, ergriff ebenfalls das Wort und dankte den anwesenden Mitarbeitern und Helferinnen und Helfern von MANEO. Sie wies vor allem darauf hin, dass die Unterstützung von gewaltbetroffenen Menschen auch schwierige, belastende Situationen mit sich bringt – dies erfordert eine besondere persönliche Stabilität und eine professionelle Begleitung durch die hauptamtlichen Mitarbeiter. Frau Schöttler erinnerte zudem an das schreckliche Attentat in Orlando im Juni 2016 und problematisierte den medialen Fokus auf Täter und ihre Biografien – stattdessen müsste die Aufmerksamkeit den Opfern und Hinterbliebenen und ihren Geschichten zukommen. An dieser Stelle möchte MANEO Angelika Schöttler einen herzlichen Dank aussprechen – sie begleitet die Projektarbeit schon seit langem sehr wohlwollend und steht MANEO immer wieder unterstützend zur Seite.

Zum Schluss ergriff erneut Bastian Finke, Leiter von MANEO, das Wort. Er stellte den Einsatz auch der heterosexuellen Unterstützer von MANEO hervor, die dazu beitragen, dass im Umfeld des Projekts eine „Gay-Straight Alliance“ entstanden ist, die gesellschaftlich viel bewirken kann. Er lenkte außerdem den Fokus auf die anstehenden Abgeordnetenhauswahlen, denen in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus eine besondere Bedeutung zukommt. Er bat alle Gäste, gemeinsam mit MANEO dafür zu werben, dass möglichst viele Wahlberechtigte im September wählen gehen, damit rechtsextreme und rechtspopulistische Kräfte zurückgedrängt und Vielfalt, Toleranz und Respekt in Berlin gestärkt werden können.

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MANEO bedankt sich bei Helfern und Helferinnen

Berlin – 03.07.2014. Die Arbeit von MANEO baut auf das ehrenamtliche Engagement. Die vielen Ergebnisse der erfolgreichen Arbeit von MANEO im letzten Jahr sind dank des unermüdlichen und ehrenamtlichen Engagements vieler ehrenamtlicher Unterstützerinnen und Unterstützer zustande gekommen. Bei ihnen bedankte sich MANEO mit einer besonderen Feierstunde am 30.06.2014 im Rathaus Schöneberg.

„Mit unserer Feierstunde setzten wir eine Tradition fort, mit der wir eine Kultur der Wertschätzung gegenüber ehrenamtlich tätigen Menschen aufrechterhalten, die sich für MANEO und damit für wichtige soziale Anliegen in unserer Gesellschaft engagieren. Ihr Engagement verdient Anerkennung und Wertschätzung. Mit der Feierstunde würdigen wir ihren Einsatz“, so MANEO-Leiter Bastian Finke vor den etwa 100 Gästen im John-F.-Kennedy-Saal.

Neben der Unterstützung der vier Kernaufgaben von MANEO – das sind die Opferhilfearbeit, die Erfassung homophober und transphober Fälle von Diskriminierung und Gewaltstraftaten in Berlin, die Gewalt- und Kriminalprävention sowie das Management ehrenamtlichen Engagements – konnten dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Unterstützerinnen und Unterstützer und mit Hilfe von Spenden weitere Einzelmaßnahmen realisiert werden. Als beispielhaft wurden genannt:

·        die „MANEO-Nachtflugbegleiter“, deren Einsätze regelmäßig von zusätzlichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer begleitet werden;

·        „Kiss Kiss Berlin“, mit 30 organisierten Aktionen in diesem Jahr, getragen durch die Unterstützung von Mitgliedern des „Berliner Toleranzbündnisses“;

·        das „MANEO Charity Dinner“, für das ehrenamtlich gekocht und serviert wurde und für das Künstlerinnen und Künstler kostenlos aufgetreten waren;

·        die „Beleuchtung des U-Bahnhofes Nollendorfplatz und der Motzstraße in regenbogenfarbenem Licht“, die ehrenamtlich organisiert und ausschließlich mit Hilfe von Sponsorinnen und Sponsoren finanziell gestemmt wurde;

·        der europäische „Tolerantia-Award“, der jährlich ehrenamtlich organisiert, von ehrenamtlich tätigen Jurymitgliedern unterstützt und mit Spenden finanziert wird und

·        die beiden „MANEO Social Spots zum Thema Homophobie im Fußball“, die im letzten Jahr mit Hilfe von Hertha BSC, Studenten und Dozenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, vielen Berliner Fußballfans, einer ehrenamtlich tätigen Jury und mit Hilfe des Sponsors Parship realisiert werden konnten.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden den Gästen vier ehrenamtliche Mitarbeiter vorgestellt, die im Bereich der Opferhilfe tätig sind und diese Arbeit bereits seit 11, 15, 18 bzw. seit 24 Jahren für MANEO leisten. Stellvertretend wurden zwei ‚jüngere‘ ehrenamtliche Mitarbeiter mit einer Urkunde ausgezeichnet. Dies waren Karsten Tackmann, der seit 2012 die MANEO Homepage ehrenamtlich betreut, und Gaël Boudjema, der vor allem die Vorort-Arbeit von MANEO, die oft nachts stattfindet, seit fast vier Jahren begleitet.

Zu den Motiven für seine Mitarbeit erläuterte der ehrenamtlichen Mitarbeiter Ralf Strauss: „Die Vor-Ort-Aktionen in den Szenen oder organisierte Fachveranstaltungen und Konferenzen sind tolle Gelegenheiten, sich gegen Homo- und Transphobie zu engagieren. Bei MANEO gibt es immer etwas zu tun! Und ganz nebenbei: Ich habe viele interessante Leute kennengelernt.“

Bastian Finke bedankte sich ausdrücklich auch bei den MANEO-Beiratsmitgliedern, zu denen 18 Frauen und Männer, Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans*personen und Heteros zählen, sowie für die Zusammenarbeit mit Mann-O-Meter, dem ehrenamtlich tätigen Vorstand und den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. „Ich freue mich, dass es uns auch im vergangenen Jahr gelungen ist, so viele Menschen für unsere Projektarbeit, Ideen, Visionen und Ziele zu gewinnen. Wir freuen uns darüber, dass wir mit Euch, mit so wundervollen Menschen zusammenarbeiten können“, erklärte er.

Würdigung durch die Politik

An der Würdigungsfeier nahmen Tom Schreiber (SPD), Stefan Evers (CDU) und Thomas Birk (Die Grünen), Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, sowie Vertreterinnen und Vertreter der SchwuSos und LSU teil. Die Abgeordneten bekräftigten ihren Dank für den bisherigen Einsatz und das Engagement so vieler ehrenamtlich mitwirkender Menschen für das schwule Anti-Gewalt-Projekt MANEO.

Tom Schreiber (MdA, SPD): „Seit über 24 Jahren leistet MANEO eine essentielle Arbeit im Bereich der Opferhilfe in Berlin. MANEO füllt mit seiner Arbeit und seinen Ehrenamtlern eine Lücke, welche ohne den Verein nicht füllbar wäre. In einer Krisensituation für Menschen der erste Ansprechpartner zu sein, trägt dazu bei, dass Geschehene zu verarbeiten. Hier gilt gerade unser Dank den Ehrenamtlern, welche Tag und Nacht in Berlin, sowie national und international gegen Homophobie und Hassgewalt aktiv sind.“

Stefan Evers (MdA, CDU): „Leider ist Homophobie und Transphobie auch in der weltoffenen Stadt Berlin alltäglich. Hassmotivierte Übergriffe auf Lesben, Schwule, Bi- und Trans-Personen sind längst nicht so selten, wie vielfach geglaubt wird. Der Kampf gegen Homophobie und Hassgewalt bleibt damit eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. MANEO kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu – sowohl bei der Aufklärungsarbeit und dem Aufbau gesellschaftlicher Bündnisse gegen Homophobie, als auch bei der Opferhilfe, der Beratung und ganz unmittelbaren Unterstützung von Betroffenen. Das beeindruckende Engagement der ehrenamtlichen Mitstreiter und Mitstreiterinnen von MANEO ist das Fundament dieser wichtigen und erfolgreichen Arbeit. Dass die Regierungskoalition seit diesem Jahr die finanzielle Unterstützung von MANEO verstärkt hat, ist auch und gerade diesem Umstand geschuldet. Mein Dank gilt deshalb all denen, die selbst oft unsichtbar bleiben, aber mit ihrem täglichen ehrenamtlichen Einsatz dazu beitragen, sichtbare Zeichen zu setzen gegen Homophobie und Hassgewalt“.

Thomas Birk (MdA, Die Grünen): „MANEO ist ein Kernträger, wenn es um Fragen der Gewalt gegen schwule Männer geht. Deswegen ist es auch nur folgerichtig, dass MANEO im laufenden Haushalt zum ersten Mal und damit eigentlich deutlich zu spät im Rahmen der Initiative sexuelle Vielfalt finanziell berücksichtigt wird. Die Arbeit von MANEO wäre aber gar nicht möglich, wenn nicht eine Vielzahl von Ehrenamtlichen, ob an den Überfalltelefonen, in der Beratung oder in der Netzwerkarbeit, mitwirken würden, wofür ich mich auch von Seiten der Politik ausdrücklich bedanken möchte.“