News-Ticker

Mit Reizgas angegriffen und geschlagen

10.03.25, Berlin-Neukölln –  Kurz vor 3 Uhr morgens wurde ein 36 Jahre alter Mann in einem Lokal in der Sonnenallee schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen. Der Betroffene wurde von einem Unbekannten gefragt, ob er schwul sei. Daraufhin machte der Unbekannte eine schwulenfeindliche Äußerung. Der 36-Jährige verneinte die Frage. Der Unbekannte wandte sich ab, griff aber plötzlich den 36-Jährigen mit Reizgas an. Dabei wurde auch eine danebensitzende 74-Jährige mit Reizgas verletzt. Bevor sich der Unbekannte in Richtung Schönstedtstraße flüchtete, schlug er dem 36-Jährigen ins Gesicht.

Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ+ auch bei MANEO: www.maneo.de/report

Trans*-feindlicher Übergriff in Kreuzberg

Berlin-Kreuzberg: Am 24.02.25, gegen 18 Uhr, wurden eine 25-jährige CIS-Frau und eine 26-jährige Trans*Frau Opfer eines Angriffs. Die Betroffenen verließen ein Fitnessstudio in der Skalitzer Straße, und ihnen folgten zwei Männer. Einer der beiden Männer versuchte, gegen den Schuh der 26-jährigen Trans*-Frau zu treten, auf dem eine Regenbogenflagge abgebildet war. Danach entfernten sich die Unbekannten, die die Betroffenen kurze Zeit später am U-Bhf. Kottbusser Tor wiederbegegneten. Auch hier folgten die Unbekannten den Betroffenen. Einer der beiden Männer spuckte sie an.“

Beleidigung und Körperverletzung vor Club in Budapester Straße

Berlin-Charlottenburg, 09.02.25, gegen 18 Uhr: Am letzten Sonntag erschien ein 24-jähriger Mann auf einer Polizeiwache, um eine Anzeige wegen Beleidigung und Körperverletzung zu erstatten. Dem Betroffenen zufolge befand er sich gegen 2 Uhr vor einem Club in der Budapester Straße, als eine Gruppe von etwa sechs Unbekannten auf ihn zukam. Ein Mann aus der Gruppe beleidigte ihn schwulenfeindlich und schlug dem 24-jährigen Betroffenen mit der Faust ins Gesicht, wodurch der 24-Jährige zu Boden ging. Dank der Einmischung einer Zeugin ließen die Angreifer von ihm ab und flüchteten. Der Angegriffene begab sich wegen der Verletzungen in ambulante ärztliche Behandlung.

Zivilcourage im Bus

Berlin-Steglitz, 01.02.2025: Am Samstag wurden zwei lesbische Frauen, 26 und 30 Jahre alt, in einem Bus der Linie M85 lesbenfeindlich beleidigt. Die Betroffenen befanden sich gegen 12:00 Uhr in dem Bus. Nachdem sie sich geküsst hatten, wurden sie von einem dahinter sitzenden Mann und einer Frau, die zwei Kinder dabeihatten, mehrfach lesbenfeindlich beleidigt. Darüber hinaus bedrängte der Mann die beiden Frauen körperlich und schubste sie. Er forderte sie auf, den Bus zu verlassen. Dank des Rückhalts andere Fahrgäste konnten die 26-Jährige und die 30-Jährige im Bus weiterfahren, während der Mann und die Frau kurz darauf zusammen mit den Kindern ausstiegen.

Das Engagement in Berlin gegen Hass und Gewalt muss verstärktwerden

24.11.2024, Berlin

Lageeinschätzung ernstnehmen:

Die Polizeipräsidentin, Dr. Barbara Slowik, hatte kürzlich in einem Interview mit der Berliner Zeitung erklärt: „Es gibt allerdings Bereiche – und so ehrlich müssen wir an dieser Stelle sein – da würde ich Menschen, die Kippa tragen oder offen schwul oder lesbisch sind, raten, aufmerksamer zu sein“. Wir gehen fest davon aus, dass die Polizei Berlin auf genügend Erkenntnisse zurückgreifen kann, um zu entsprechenden Einschätzungen zu gelangen.

Für uns sind diese Aussagen bedrückend, aber auch leider seit Langem bekannte Realitäten. Nicht alle LSBTIQ+ sind in gleichem Ausmaß von Gewalt und Übergriffen betroffen. Uns alle betrifft jedoch gleich hoch das Risiko aufgrund dessen, was wir sind, nämlich dass wir LSBTIQ+ sind, in der Öffentlichkeit, wenn wir sichtbar sind – auch im Netz –beleidigt, gedemütigt, bedroht und körperlich angegriffen zu werden. Viele haben sich aufgrund zahlreicher Erlebnisse und Erfahrungen mit diesen Tatsachen arrangiert, in dem sie sich beispielweise in der Öffentlichkeit einschränken, verstellen oder unsichtbar machen.

Das widerspricht jedoch allen emanzipatorischen Bestrebungen und Gleichstellungsansprüchen. Dazu gehört, als Teil unserer vielfältigen Gesellschaft akzeptiert und respektiert zu werden und ebenso öffentlich sichtbar sein zu können. Diese Bedrohung trifft uns leider auch an unseren eigenen Szene-Orten, weil wir hier sichtbar und besonders verwundbar sind. Die Berliner Polizei und Justiz haben unmissverständlich deutlich gemacht, Hassgewalt konsequent zu ahnden. Dafür danken wir ihnen. Das gleiche erwarten wir übrigens von jeder Polizei- und Justizbehörde in Deutschland.

Gleichzeitig appellieren wir an Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftliche Akteure, diese polizeiliche Lageeinschätzung gegenüber Juden und Homosexuellen ernst zu nehmen, sich hierzu unmissverständlich zu verhalten und mehr Engagement zu zeigen, also die Toleranz, die Freiheit und die Vielfalt in unserer Stadt zu gewährleisten und dafür täglich einzutreten. Der öffentliche Raum, auch der virtuelle Raum, dürfen nicht jenen überlassen werden, die das Recht des Stärkeren, Machokultur als Vorbild des Mannes oder die Vorherrschaft des Patriarchats durchsetzen wollen – egal wo in Berlin. Von dieser Gewalt sind gerade auch Frauen betroffen, die sich ein selbstbestimmtes Leben wünschen und für Gleichberechtigung eintreten.

Mit MANEO engagieren wir uns weiter für gesellschaftliche Toleranz und Vielfalt, gegen LSBTIQ+ feindliche Gewalt, Rassismus, Antisemitismus, gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. Wir werden weiter Fälle zum Nachteil von LSBTIQ+ in Berlin erfassen und Betroffene von Gewalt als Opferhilfe unterstützen.“

Polizeipräsidentin rät Juden und Homosexuellen in Teilen Berlins zu Vorsicht

Berlin, den 18.11.24: Antisemitismus und Gewalt: Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat Juden und Homosexuellen geraten, in bestimmten Gegenden der Hauptstadt besonders vorsichtig zu sein. Grundsätzlich gebe es zwar keine sogenannten No-go-Areas, also Gebiete, die zu gefährlich zum Betreten seien. „Es gibt allerdings Bereiche – und so ehrlich müssen wir an dieser Stelle sein – da würde ich Menschen, die Kippa tragen oder offen schwul oder lesbisch sind, raten, aufmerksamer zu sein“, sagte Slowik der „Berliner Zeitung“. Mehr dazu: https://www.tagesspiegel.de/berlin/antisemitismus-und-gewalt-polizeiprasidentin-rat-juden-und-homosexuellen-in-teilen-berlins-zu-vorsicht-12726059.html. In Berlin darf es keine No-Go-Areas oder Angsträume für Menschen geben, nur weil sie LSBTIQ+ oder jüdisch sind. Betroffene und Zeugen LSBTIQ+ feindlicher Beleidigungen und Übergriffe bieten wir Hilfe und Unterstützung an.

Im Restaurant homophob beleidigt und geschlagen

31.10.24, Berlin-Tiergarten: Am gestrigen Abend wurde ein 31-jähriger Mann von zwei Männern, 26 und 30 Jahre alt, in einem Restaurant in der Potsdamer Straße schwulenfeindlich beleidigt und anschließend von einem der beiden Männer körperlich angegriffen. Gegen 20 Uhr betraten zwei Männer ein Restaurant und setzten sich an einen reservierten Tisch. Als ein 31-jähriger Angestellte sie bedienen wollte, wurde er von einem der Gäste unvermittelt schwulenfeindlich beleidigt. Als er die beiden Männer aufforderte, das Restaurant zu verlassen, wurde ihm von dem 30-jährigen Mann ins Gesicht geschlagen. Alarmierte Einsatzkräfte trafen die beiden Tatverdächtigen noch vor Ort an und wurden während der Sachverhaltsaufnahme von dem 30-Jährigen ebenfalls beleidigt.

MANEO ist Mitglied in neugegründetem LSBTIQ+ Bündnis gegen Antisemitismus

28.10.24 – Heute präsentierte sich das „LGBTIQ+ Bündnis gegen Antisemitismus in unseren Communities“ im Rahmen eines Pressegespräches im Restaurant Feinberg’s im Regenbogenkiez. Auslöser für die Gründung des Bündnisses waren antisemitische Vorfälle innerhalb der LSBTIQ+ Communities, insbesondere nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dem Bündnis gehören 20 Gruppen, Vereinen und Einzelpersonen an, u.a. Seyran Ateş, Geschäftsführerin der Ibn Rushd-Goethe Moschee und des Mernissi-de Gouges Bildungs- und Sozialwerkes, Wolfgang Beyer und Anette Detering, InitiatorInnen des East Pride Berlin, Leah Carola Czollek, Leiterin des Instituts Social Justice und Radical Diversity, Bastian Finke, Leiter von MANEO, Helmut Metzner, geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, und Lala Süsskind, Vorstandsmitglied von Jehi `Or Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus. Sie alle engagieren sich gegen Antisemitismus in unseren LSBTIQ+ Communities.

Das Bündnis fordert politische Unterstützung für Anlauf- und Informationsstellen zur Bekämpfung von Antisemitismus in den LSBTIQ+ Communities: „Wir ermutigen die Vertreter*innen der Politik zur Finanzierung und Verstetigung von Anlauf- und Informationsstellen sowie unterstützenden Maßnahmen gegen den Antisemitismus in LSBTIQ+ Communities in Berlin. Und wir ermutigen LSBTIQ+ und alle Menschen, die in dieser Stadt leben, sich selbstbewusst und gemeinsam gegen jede Form von Antisemitismus zu organisieren und zu wehren.“

>> Pressetext zum Pressegespräch am 28.10.2024
des LGBTIQ+ Bündnisses gegen Antisemitismus in unseren Communities

Gefährliche Körperverletzung nach CSD – Polizei bittet um Mithilfe

Berlin-Mitte, 10.10.24 – Nach dem Berliner CSD, d.h. am 28.07.24, gegen 00:30 Uhr, wurde ein 24-Jähriger von zwei Männern in einer Zwischenebene des U-Bahnhofes Brandenburger Tor schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen. Der Betroffene stürzte zu Boden, erlitt u.a. starke Schmerzen am Kiefer. Die Tatverdächtigen versuchten auch den gleichaltrigen Begleiter des Geschädigten anzugreifen.

Die Polizei fragt nun, wer die auf den Fotos veröffentlichten Männer kennt. Mehr Informationen und Fotos: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1492613.php

MANEO bittet Zeuginnen, sich zu melden. Zeuginnen können dazu beitragen, dass Vorfälle ermittelt und aufgeklärt werden.

MANEO berät und Unterstützt Betroffene und Zeugen von Gewalt und Übergriffen.

Bitte meldet Vorfälle immer auch an MANEO.

MANEO würdigt Ehrenamt mit Feierstunde im Rathaus Schöneberg

Berlin-Schöneberg, 26.09.24 – Am Donnerstagabend würdigte MANEO das ehrenamtliche Engagement und sprach einen großen Dank an alle Unterstützerinnen und Helferinnen des Projekts aus. Im Rathaus Schöneberg wurde die Veranstaltung durch das Grußwort des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg Matthias Steuckardt (CDU) eröffnet. Als Schirmherr der Veranstaltung hob er in seiner Rede die unverzichtbare Rolle des bürgerschaftlichen Engagements hervor.

Bastian Finke, Leiter von MANEO, betonte: „Jedes Jahr tragt Ihr mit dazu bei, dass wir unsere Projektarbeit kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickeln können.“

MANEO engagiert sich gegen Hass und Gewalt. Als Anti-Gewalt-Projekt treten wir entschieden gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans*phobie, Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und jegliche Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt ein. In den letzten Monaten hatten zusätzlich antisemitische Umtriebe auch die LSBTIQ+ Szenen erschüttert und und viele betroffen gemacht. Aus diesem Anlass hielt Netzwerkpartnerin Leah Carola Czollek, Leiterin des ‚Institut Social Justice und Radical Diversity` in Potsdam,

einen beeindruckenden Impulsbeitrag zu diesem Thema.

MANEO wird sich weiter gegen Antisemitismus engagieren, auch innerhalb unserer LSBTIQ+ -Szenen.