27.08.2024 – In der vergangenen Zeit häufen sich Vorfälle mit vorgetäuschten Dates: nicht nur in Berlin, sondern auch deutschlandweit. Am 16.08.2024 hat sich ein 47-jähriger schwuler Mann mit einem anderen Mann über eine Dating-App verabredet. Als er am Treffpunkt in der Marienthaler Straße in Hamburg ankam, wurde er unvermittelt angegriffen. Vier junge Männer, vermummt mit Halstüchern, lauerten ihm am Ende der Straße auf und verprügelten ihn. Der 47-Jährige erlitt einen Jochbeinbruch und weitere schwere Kopfverletzungen. Er musste im Krankenhaus operiert werden. MANEO möchte auf Risiken von online Datings hinweisen und betonen, dass mit neuen Kontakten immer auch Vorsicht geboten ist. Verabredet Euch zu erstem Treffen an einem sicheren Ort: es kann ein Café oder ein Restaurant sein. Lernt Euch zuerst kennen. Falls Ihr Zeugen eines Vorfalles geworden seid – zeigt Zivilcourage und meldet diesen der Polizei. Wir bieten Beratung und Unterstützung. Kontaktiert uns. Wir sind für Euch da!
News-Ticker
Bundesamt für Verfassungsschutz beschreibt islamistische Bedrohung von LSBTIQ
Auf der Seite des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Juli 2024) wurde ein Bericht zum Thema „Queerfeindlichkeit im Islamismus“ veröffentlicht. Im Bericht wird betont, dass „LGBTQ-Muslime bzw. Muslime, die die Vereinbarkeit von Islam und LGBTQ vertreten“ besonders gefährdet sind. Im Bericht werden u.a. islamistische Strömungen beschrieben, die sich hervorheben, und dabei Narrative verwendet, u.a. über Rollen- und Familienbilder, die sich auch im Bereich des Rechtsextremismus wiederfinden.
Mehr dazu findet ihr im folgenden Link:
Bastian Finke, Leiter von MANEO, im Interview mit Ulrich Timm auf tagesschau24
Die registrierten Gewalt- und Hassverbrechen gegen LGBTIQ Menschen nehmen zu. Vor allem Schwule und Transpersonen sind die Opfer. Was sind die Ursachen, wer sind die Täter, was ist zu tun? Darüber spricht Ulrich Timm mit Bastian Finke von Maneo in Berlin.
Fünf junge Männer attackieren Paar wegen Regenbogenfahne
Berlin-Mitte, 26.07.24 – Am gestrigen Abend versuchten mehrere junge Männer zwei anderen Männer eine Regenbogenflagge zu rauben. Die Betroffenen, 30 und 45 Jahre alt, saßen gemeinsam auf der Brüstung der Humboldt Promenade am Berliner Schloss, wobei der 30-Jährige eine Regenbogenfahne in der Hand hielt.
Von der Karl-Liebknecht-Brücke kamen Zeugenaussagen zufolge plötzlich fünf Jugendliche, die Unverständliches brüllten und auf die beiden Sitzenden zustürmten. Zwei der Jugendlichen versuchten daraufhin, dem 30-Jährigen die Fahne aus der Hand zu reißen. Nachdem dieses nicht gelungen war, wurde auf den 30-Jährigen eingeschlagen. Währenddessen schlugen die drei übrigen Komplizen auf den 45-Jährigen ein, stießen ihn zu Boden und traten mehrfach auf ihn ein. Als Zeugen der Tat in das Geschehen eingriffen und die Polizei alarmierten, flüchteten die Angreifer wieder in Richtung Karl-Liebknecht-Straße. Alarmierte Rettungskräfte behandelten den 30-Jährigen aufgrund seiner Gesichtsverletzungen ambulant am Ort. Den 45-Jährigen brachten sie zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus, wo er ebenfalls ambulant behandelt wurde.
Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO: https//www.maneo.de/report
Meldet Übergriffe an MANEO – verlängerte Erreichbarkeitszeiten am CSD-Samstag
26.07.24 – MANEO wünscht Euch einen bunten und friedlichen CSD am morgigen Samstag. Happy Pride!
Morgen sind wir zwischen 12 und 24 Uhr telefonisch für Euch da.
Bitte meldet jegliche Gewalt gegen LSBTIQ auch MANEO. Wir sind für Euch da!
Regenbogenflagge in der Ibn Rushd-Goethe Moschee
Berlin-Tiergarten, 25.07.24 – Am gestrigen Tag nahm MANEO an der Pride-Veranstaltung der Ibn-Rushd-Goethe Moschee teil. Mit der Botschaft „Liebe ist halal“ wurde auch dieses Jahr eine Regenbogenflagge gehisst. Das ist ein starkes Statement für viele liberale Muslime in Berlin und Deutschland, denn letztes Jahr musste die Moschee aufgrund massiver Anfeindungen durch radikale Islamisten schließen. Die Polizei hatte im Juli 2023 mehrere Vertreter des sogenannten Islamischen Staats, Provinz Khorasan, verhaftet, die die Moschee als Angriffsziel ausgewählt hatten. Die Ibn-Rushd-Goethe Moschee ist eine liberale Moschee, in der auch LSBTIQ+ willkommen sind, und die sich für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen einsetzt. Aufgrund der Anfeindungen aus fundamentalistischen Kreisen hatte MANEO im Jahr 2022 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Stadtmitte, der Ibn Rushd-Goethe Moschee und dem Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus (Jehi’Or) das Plakat „Liebe tut der Seele gut – liebe ist halal – liebe ist Schalom“ entwickelt.
Foto (v.l.n.r.): Tugay Saraç (Anlaufstelle Islam und Diversity), Martin Hikl (Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln und SPD-Landesvorsitzender), Bastian Finke (Leiter von MANEO), Kurdisch-Queen (Aktivist*in), Stefan Evers (Finanzsenator und stellvertretender Bürgermeister von Berlin), Seyran Ateş (Gründerin der Ibn Rush-Goethe Moschee).
Schmiererei auf der Gedenktafel Rosa Winkel am Nollendorfplatz
23.07.24, Berlin-Schöneberg – Ein schwuler Tourist aus San Diego sprach unsere Mitarbeiter am Info-Punkt an, der sich für die Arbeit im Regenbogenkiez interessierte. Dabei berichtete er uns, dass die Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Nollendorfplatz (Rosa Winkel) mit einem Hakenkreuz beschmiert worden sei. Daraufhin besichtigten unsere Mitarbeiter den Tatort und haben gehandelt. Sie haben sich Reinigungsmittel organisiert und die Schmiererei sofort entfernt. Passanten, die das beobachteten, bedankten sich bei uns. Eben, weg mit dem Mist!
Außerdem haben wir Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet.
MANEO verlängert Erreichbarkeitszeiten zum Straßenfest
20.07.24 – MANEO hat zum Lesbisch-Schwulen Straßenfest seine Erreichbarkeitszeiten verlängert. Am Samstag, 20.07.24, von 12- bis 24 Uhr, und am Sonntag, 21.07.24, von 12-24 Uhr.
Aufruf zum Schutz von LSBTIQ+ in Gaza und dem Westjordanland
Berlin, 19.07.24 – Zahlreiche besorgte Menschen aus unseren LSBTIQ+ Szenen haben sich einem Aufruf angeschlossen, der den Schutz von LSBTIQ+ in Gaza und dem Westjordanland fordert, gleichzeitig betont, dass terrorverharmlosende Propaganda der Hamas in unseren Communities nichts verloren hat. Hier dokumentieren wir den Aufruf:
„Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf friedliche feiernde Menschen hat uns zutiefst erschüttert. Nichts kann diese Gewalt rechtfertigen. Uns empört, dass in der öffentlichen Debatte über den von der Hamas ausgelösten Krieg die Lage von Schwulen, Lesben und Transgender völlig aus dem Blick geraten ist. In Palästina ist die Situation für Schwule, Lesben und Transgender bedrückend, die Region belegt weltweit einen der letzten Plätze bei den Menschenrechten von Schwulen, Lesben und Transgender. Es ist völlig undenkbar, sich in Gaza mit der Regenbogenflagge zu zeigen. Immer wieder wird von abscheulichen Morden berichtet.
Wer überleben möchte, muss sich besonders in Gaza verstecken. Deswegen rufen wir die Bundesregierung dazu auf, den Schutz des Lebens von Schwulen, Lesben und Transgender zu einem Teil der möglichen Friedenslösung für Gaza nach der Entmächtigung der Hamas zu machen. Die brutale Verfolgung und Ermordung von Schwulen, Lesben und Transgender unter dem Regime der Hamas muss gestoppt werden.
Israel dagegen ist Schutzmacht, Anziehungspunkt und Zufluchtsort für Schwule, Lesben und Transgender, auch und gerade aus Palästina, auch wenn dies durch den Krieg weiter erschwert wird. Die Möglichkeit, in Israel offen und selbstbestimmt zu leben, ist in der ganzen Region einzigartig. Der Hass der Hamas auf Israel richtet sich auch gegen diese Diversität und damit direkt gegen uns. Deswegen sind wir der Meinung, dass jegliche Tolerierung der Hamas und jegliche Relativierung der Menschenrechtsverletzungen in Gaza und dem Westjordanland in unserer Community nichts verloren haben.“
Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner sind:
- Aaron Knappstein
- Anastasia Sudzilovskaya
- Andre Lehmann Aktivist, Volkswirt und stellv. Bundesvorsitzender der Liberalen Schwulen, Lesben, Bi, Trans und Queer
- André Schmitz, Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin a.D.
- Anette Detering
- Angelika Thaysen
- Anton Kotelnikov
- Arceny Dimant
- Axel Hochrein
- Bastian Finke
- Candy Spilski
- Christa Arnet
- Claus Vinçon
- Cornelia Jönsson
- Dirk Braitschink, LSU Bundesvorstand
- Dirk Schönhoff
- Dirk Sprengler
- Dr. Alexander Zinn
- Dr. Bertold Höcker, Superintendent i.R.
- Dr. Christian Messer
- Dr. Thomas Welter
- Dr. Torsten Flüh
- Erik Jödicke, LGBTIQ*Aktivist
- Frank Sarfeld
- Frank Wilde
- Fritz Ey
- Gero Dimter
- Halina Bendkowski
- Heinz-Dieter Suerth
- Helmut Metzner
- Henny Engels
- Hugo Winkels
- Ingo Rose
- Jan Feddersen
- Jens Meyer
- Johannes Kram, Autor
- Jörg Höhn
- Jörg Marius Ebel,
- Jörg Noll
- Jörg Steinert
- Katharina Kaden
- Kathrin Schultz
- Kim Robin Stoller
- Klaus Jetz
- Konstantin Sherstyuk (WostoQ-Regenbogen e.V.)
- Lala Süsskind, Solidarisch gegen Hass
- Luke Niederer
- Mari Günther
- Marius Niespor
- Marko Martin, Schriftsteller/Berlin
- Mark Stanitzki
- Martina Kapuschinski
- Martin Niewendick
- Max B. Schlüter, Rechtsanwalt
- Max Lucks MdB, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss
- Michael Roth MdB, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages
- Monica Wüllner
- Petra Merkel, ehem. MdB
- Pieke Biermann
- Prof. Dr. Claudius Ohder
- Prof. Dr. Höppe Henning
- Prof. Dr. Torsten F. Barthel, LL.M., Rechtsanwalt
- Rafael Galejew
- Reinhard Thole
- Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages a. D.
- Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin
- Sophia Dallwitz
- Stefan Hensel
- Stefan Ide, 1. Vors. Dt. Gesellschaft f. Körperpsychotherapie
- Stefan Meinke
- Stephan Runge
- Susanne Bischoff
- Thorsten Manske
- Till Randolf Amelung, Publizist und Veranstaltungsmanager
- Ulf Plessentin
- Uwe Schummer
- Vivian Kanner
- Volker Beck
- Wiebke Hoogklimmer, Sängerin und Produzentin
- Wolfgang Beyer
- Wolfgang Erichson, Bürgermeister Heidelberg a.D.
- Florian Greller, Just Gay Germany
Hier können Engagierte den Aufruf mit unterzeichnen:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSfU3nXQfwejCxGkZczR24ShTghPcJ03AtDyzf1vYtKr67xZBA/viewform
Schwules Paar auf der Wiese des Weichselpark angegriffen
16.07.24, Berlin-Neukölln. Am gestrigen Nachmittag wurde ein schwules Paar (35, 43 Jahre alt) von einem 45-Jährigen in der Grünanlage im Weichselpark schwulenfeindlich beleidigt und körperlich angegriffen. Die Betroffenen saßen mit Freunden auf einer Decke im Park, als der 45-Jährige auf sie zukam, schwulenfeindlich beleidigte und körperlich angriff: er trat auf den Kopf des 35-Jährigen und auf den Rücken des 43-Jährigen. Alarmierte Polizeikräfte des Abschnittes 54 konnten den mutmaßlichen Täter im Park festnehmen. Eine freiwillige Atemalkoholkontrolle ergab bei ihm einen Wert von etwa. 2,9 Promille.
Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO: www.maneo.de