Bundesamt für Verfassungsschutz beschreibt islamistische Bedrohung von LSBTIQ

Auf der Seite des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Juli 2024) wurde ein Bericht zum Thema „Queerfeindlichkeit im Islamismus“ veröffentlicht. Im Bericht wird betont, dass „LGBTQ-Muslime bzw. Muslime, die die Vereinbarkeit von Islam und LGBTQ vertreten“ besonders gefährdet sind. Im Bericht werden u.a. islamistische Strömungen beschrieben, die sich hervorheben, und dabei Narrative verwendet, u.a. über Rollen- und Familienbilder, die sich auch im Bereich des Rechtsextremismus wiederfinden.

Mehr dazu findet ihr im folgenden Link:

https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/hintergruende/DE/islamismus-und-islamistischer-terrorismus/queerfeindlichkeit-im-islamismus.html

Fünf junge Männer attackieren Paar wegen Regenbogenfahne

Berlin-Mitte, 26.07.24 – Am gestrigen Abend versuchten mehrere junge Männer zwei anderen Männer eine Regenbogenflagge zu rauben. Die Betroffenen, 30 und 45 Jahre alt, saßen gemeinsam auf der Brüstung der Humboldt Promenade am Berliner Schloss, wobei der 30-Jährige eine Regenbogenfahne in der Hand hielt.

Von der Karl-Liebknecht-Brücke kamen Zeugenaussagen zufolge plötzlich fünf Jugendliche, die Unverständliches brüllten und auf die beiden Sitzenden zustürmten. Zwei der Jugendlichen versuchten daraufhin, dem 30-Jährigen die Fahne aus der Hand zu reißen. Nachdem dieses nicht gelungen war, wurde auf den 30-Jährigen eingeschlagen. Währenddessen schlugen die drei übrigen Komplizen auf den 45-Jährigen ein, stießen ihn zu Boden und traten mehrfach auf ihn ein. Als Zeugen der Tat in das Geschehen eingriffen und die Polizei alarmierten, flüchteten die Angreifer wieder in Richtung Karl-Liebknecht-Straße. Alarmierte Rettungskräfte behandelten den 30-Jährigen aufgrund seiner Gesichtsverletzungen ambulant am Ort. Den 45-Jährigen brachten sie zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus, wo er ebenfalls ambulant behandelt wurde.

Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO: https//www.maneo.de/report

Regenbogenflagge in der Ibn Rushd-Goethe Moschee

Berlin-Tiergarten, 25.07.24 – Am gestrigen Tag nahm MANEO an der Pride-Veranstaltung der Ibn-Rushd-Goethe Moschee teil. Mit der Botschaft „Liebe ist halal“ wurde auch dieses Jahr eine Regenbogenflagge gehisst. Das ist ein starkes Statement für viele liberale Muslime in Berlin und Deutschland, denn letztes Jahr musste die Moschee aufgrund massiver Anfeindungen durch radikale Islamisten schließen. Die Polizei hatte im Juli 2023 mehrere Vertreter des sogenannten Islamischen Staats, Provinz Khorasan, verhaftet, die die Moschee als Angriffsziel ausgewählt hatten. Die Ibn-Rushd-Goethe Moschee ist eine liberale Moschee, in der auch LSBTIQ+ willkommen sind, und die sich für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen einsetzt. Aufgrund der Anfeindungen aus fundamentalistischen Kreisen hatte MANEO im Jahr 2022 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Stadtmitte, der Ibn Rushd-Goethe Moschee und dem Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus (Jehi’Or) das Plakat „Liebe tut der Seele gut – liebe ist halal – liebe ist Schalom“ entwickelt.

Foto (v.l.n.r.): Tugay Saraç (Anlaufstelle Islam und Diversity), Martin Hikl (Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln und SPD-Landesvorsitzender), Bastian Finke (Leiter von MANEO), Kurdisch-Queen (Aktivist*in), Stefan Evers (Finanzsenator und stellvertretender Bürgermeister von Berlin), Seyran Ateş (Gründerin der Ibn Rush-Goethe Moschee).

Schmiererei auf der Gedenktafel Rosa Winkel am Nollendorfplatz

23.07.24, Berlin-Schöneberg – Ein schwuler Tourist aus San Diego sprach unsere Mitarbeiter am Info-Punkt an, der sich für die Arbeit im Regenbogenkiez interessierte. Dabei berichtete er uns, dass die Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Nollendorfplatz (Rosa Winkel) mit einem Hakenkreuz beschmiert worden sei. Daraufhin besichtigten unsere Mitarbeiter den Tatort und haben gehandelt. Sie haben sich Reinigungsmittel organisiert und die Schmiererei sofort entfernt. Passanten, die das beobachteten, bedankten sich bei uns. Eben, weg mit dem Mist!

Außerdem haben wir Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet.

Aufruf zum Schutz von LSBTIQ+ in Gaza und dem Westjordanland

Berlin, 19.07.24 – Zahlreiche besorgte Menschen aus unseren LSBTIQ+ Szenen haben sich einem Aufruf angeschlossen, der den Schutz von LSBTIQ+ in Gaza und dem Westjordanland fordert, gleichzeitig betont, dass terrorverharmlosende Propaganda der Hamas in unseren Communities nichts verloren hat. Hier dokumentieren wir den Aufruf:

„Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf friedliche feiernde Menschen hat uns zutiefst erschüttert. Nichts kann diese Gewalt rechtfertigen. Uns empört, dass in der öffentlichen Debatte über den von der Hamas ausgelösten Krieg die Lage von Schwulen, Lesben und Transgender völlig aus dem Blick geraten ist. In Palästina ist die Situation für Schwule, Lesben und Transgender bedrückend, die Region belegt weltweit einen der letzten Plätze bei den Menschenrechten von Schwulen, Lesben und Transgender. Es ist völlig undenkbar, sich in Gaza mit der Regenbogenflagge zu zeigen. Immer wieder wird von abscheulichen Morden berichtet.

Wer überleben möchte, muss sich besonders in Gaza verstecken. Deswegen rufen wir die Bundesregierung dazu auf, den Schutz des Lebens von Schwulen, Lesben und Transgender zu einem Teil der möglichen Friedenslösung für Gaza nach der Entmächtigung der Hamas zu machen. Die brutale Verfolgung und Ermordung von Schwulen, Lesben und Transgender unter dem Regime der Hamas muss gestoppt werden.

Israel dagegen ist Schutzmacht, Anziehungspunkt und Zufluchtsort für Schwule, Lesben und Transgender, auch und gerade aus Palästina, auch wenn dies durch den Krieg weiter erschwert wird. Die Möglichkeit, in Israel offen und selbstbestimmt zu leben, ist in der ganzen Region einzigartig. Der Hass der Hamas auf Israel richtet sich auch gegen diese Diversität und damit direkt gegen uns. Deswegen sind wir der Meinung, dass jegliche Tolerierung der Hamas und jegliche Relativierung der Menschenrechtsverletzungen in Gaza und dem Westjordanland in unserer Community nichts verloren haben.“

Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner sind:

  1. Aaron Knappstein
  2. Anastasia Sudzilovskaya
  3. Andre Lehmann Aktivist, Volkswirt und stellv. Bundesvorsitzender der Liberalen Schwulen, Lesben, Bi, Trans und Queer
  4. André Schmitz, Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin a.D.
  5. Anette Detering
  6. Angelika Thaysen
  7. Anton Kotelnikov
  8. Arceny Dimant
  9. Axel Hochrein
  10. Bastian Finke
  11. Candy Spilski
  12. Christa Arnet
  13. Claus Vinçon
  14. Cornelia Jönsson
  15. Dirk Braitschink, LSU Bundesvorstand
  16. Dirk Schönhoff
  17. Dirk Sprengler
  18. Dr. Alexander Zinn
  19. Dr. Bertold Höcker, Superintendent i.R.
  20. Dr. Christian Messer
  21. Dr. Thomas Welter
  22. Dr. Torsten Flüh
  23. Erik Jödicke, LGBTIQ*Aktivist
  24. Frank Sarfeld
  25. Frank Wilde
  26. Fritz Ey
  27. Gero Dimter
  28. Halina Bendkowski
  29. Heinz-Dieter Suerth
  30. Helmut Metzner
  31. Henny Engels
  32. Hugo Winkels
  33. Ingo Rose
  34. Jan Feddersen
  35. Jens Meyer
  36. Johannes Kram, Autor
  37. Jörg Höhn
  38. Jörg Marius Ebel,
  39. Jörg Noll
  40. Jörg Steinert
  41. Katharina Kaden
  42. Kathrin Schultz
  43. Kim Robin Stoller
  44. Klaus Jetz
  45. Konstantin Sherstyuk (WostoQ-Regenbogen e.V.)
  46. Lala Süsskind, Solidarisch gegen Hass
  47. Luke Niederer
  48. Mari Günther
  49. Marius Niespor
  50. Marko Martin, Schriftsteller/Berlin
  51. Mark Stanitzki
  52. Martina Kapuschinski
  53. Martin Niewendick
  54. Max B. Schlüter, Rechtsanwalt
  55. Max Lucks MdB, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss
  56. Michael Roth MdB, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages
  57. Monica Wüllner
  58. Petra Merkel, ehem. MdB
  59. Pieke Biermann
  60. Prof. Dr. Claudius Ohder
  61. Prof. Dr. Höppe Henning
  62. Prof. Dr. Torsten F. Barthel, LL.M., Rechtsanwalt
  63. Rafael Galejew
  64. Reinhard Thole
  65. Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages a. D.
  66. Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin
  67. Sophia Dallwitz
  68. Stefan Hensel
  69. Stefan Ide, 1. Vors. Dt. Gesellschaft f. Körperpsychotherapie
  70. Stefan Meinke
  71. Stephan Runge
  72. Susanne Bischoff
  73. Thorsten Manske
  74. Till Randolf Amelung, Publizist und Veranstaltungsmanager
  75. Ulf Plessentin
  76. Uwe Schummer
  77. Vivian Kanner
  78. Volker Beck
  79. Wiebke Hoogklimmer, Sängerin und Produzentin
  80. Wolfgang Beyer
  81. Wolfgang Erichson, Bürgermeister Heidelberg a.D.
  82. Florian Greller, Just Gay Germany

Hier können Engagierte den Aufruf mit unterzeichnen:

https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSfU3nXQfwejCxGkZczR24ShTghPcJ03AtDyzf1vYtKr67xZBA/viewform

Schwules Paar auf der Wiese des Weichselpark angegriffen

16.07.24, Berlin-Neukölln. Am gestrigen Nachmittag wurde ein schwules Paar (35, 43 Jahre alt) von einem 45-Jährigen in der Grünanlage im Weichselpark schwulenfeindlich beleidigt und körperlich angegriffen. Die Betroffenen saßen mit Freunden auf einer Decke im Park, als der 45-Jährige auf sie zukam, schwulenfeindlich beleidigte und körperlich angriff: er trat auf den Kopf des 35-Jährigen und auf den Rücken des 43-Jährigen. Alarmierte Polizeikräfte des Abschnittes 54 konnten den mutmaßlichen Täter im Park festnehmen. Eine freiwillige Atemalkoholkontrolle ergab bei ihm einen Wert von etwa. 2,9 Promille.
Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO: www.maneo.de

Regenbogenflagge am Berliner Polizeipräsidium gehisst

15.07.24, Berlin-Tempelhof: Anlässlich der bevorstehenden Pride-Week wurde heute die Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium gehisst. Mit dieser Aktion wurde erneut ein Zeichen für Vielfalt und Solidarität und gegen Diskriminierung gesetzt. Die Berliner Polizei ist eine Polizei für alle, auch für LSBTIQ+. Bastian Finke, Leiter von MANEO, betonte in seiner Rede, dass bereits viel erreicht wurde, auch dank der prinzipiellen Offenheit und Dialogbereitschaft der Berliner Polizei. Diese habe zu Wandel und Veränderungen der Polizeibehörde beigetragen, nach Innen und nach Außen. Damit ist Berlin bundesweiter Vorreiter und Vorbild für alle anderen Bundesländer, die noch nicht so weit sind. Aber auch in Berlin steht weiterhin viel Arbeit vor der Tür. Denn trotz wachsender Fallmeldungen bei der Polizei (2023 waren es etwa 690), müssten es eigentlich noch viel mehr sein. Bastian Finke dankte der Berliner Polizei und allen Mitarbeitenden für ihre bisher geleistete Arbeit und ihr Engagement. Dieses hat zu Veränderung und Wandel beigetragen.