News-Ticker

Zunehmend provokativ, aggressiv und auch gewalttätig

Berlin, 20.05.2025 – Der Berliner Verfassungsschutz weist in seiner aktuellen Veröffentlichung auf die gestiegene Gefahr durch Extremisten von Rechts, Links und des Islams für unsere Demokratie hin. „Im Fokus von Verfassungsfeinden stehen dabei wiederholt Homosexuelle, queere Menschen und Transpersonen“, so Berlins Innensenatorin Iris Spanger. Anfeindungen und Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transmenschen kommen verstärkt aus dem Spektrum von Rechtsextremen und islamistischen Salafisten.

In der heute veröffentlichten Pressemeldung der Berliner Innensenatsverwaltung zum veröffentlichten Berliner Verfassungsschutzbericht 2024 heißt es, dass mit unterschiedlichen Mechanismen und Strategien die Anhängerinnen und Anhänger rechtsextremistischer und islamistischer Gruppierungen LSBTIQ+ -feindliche Vorurteile schüren. Beleidigungen und tätliche Übergriffe geschehen täglich in Berlin.

Das Internet spiele bei der Radikalisierung eine zunehmende Rolle. Gefährdet sind zunehmend Kinder und Jugendliche, die von Propaganda-Aktivitäten gezielt angesteuert werden – vor allem über Social-Media-Plattformen und Messengerdienste.

Im Rechtsextremismus zeige sich das Entstehen einer neuen Jugendkultur. Sie agieren gezielt mit Desinformationen, bezeichnen LSBTIQ+ – als „fremd“, „pervers“, Träger von Krankheiten, als eine Gefahr für Kinder und ihren ethnisch-homogenen Volkskörper. Verschwörungsmythen folgend seien LSBTIQ+ Teil eines größeren Plans von Eliten und Medien zur Zersetzung des Volkes.

Gleichzeitig zeige sich bei islamistischen Anschlägen der letzten Zeit, dass sich die Radikalisierungsverläufe unter Tätern „enorm verkürzt“ haben, d.h. die Zeit zwischen einem ersten Kontakt mit islamistischem Gedankengut bis zu einer Gewalttat. Im Visier der Islamisten stehen derzeit eher „weiche Ziele“, u.a. Feste, Konzerte und Sportveranstaltungen. Statt komplexer Anschlagspläne setzen die Islamisten eher auf „Low-Level-Attacks“: Anhänger sollen mit einem „individuellem Jihad“ Ungläubige in ihren jeweiligen Heimatländern bekämpfen.

Ebenso verbreite sich Antisemitismus, werde menschenverachtender Terror verharmlost. Kern dieser Szene seien ausländische Extremisten wie die verbotene Gruppe „Samidoun“. Im Blick der Verfassungsschützer sind dabei auch Gruppen wie Hizb Allah und Hamas sowie Islamisten und Teile sympathisierender linksextremistischen Szenen. In Teilen sympathisiere auch die rechtsextremistischen „Grauen Wölfe“ mit der Hamas.

„Mit unserem jüngst veröffentlichten MANEO-Report haben wir belegt, dass LSBTIQ+ von Gewalt und Übergriffen in Berlin täglich betroffen sind. Wir fordern den Senat erneut dazu auf, alles in seiner Macht zu unternehmen, die Arbeit zielgruppenspezifischer Präventions- und Anti-Gewalt-Arbeit in den vielfältigen Stadt-Communities zu verstärken. Verstärkt werden muss ebenso die zielgruppenspezifischen Opferhilfearbeit von MANEO, um Betroffene zu erreichen, zu unterstützen und damit die Anzeigenbereitschaft zu verbessern“, so Bastian Finke, Leiter von MANEO.

Regenbogenkuchen und Luftballonaktion auf dem Boddinplatz

MANEO schließt Wahrnehmungskampagne „Kiss Kiss Berlin“ ab

Neukölln, 17.05.2025 – Mit gut 60 Menschen, die sich gegen 15 Uhr auf dem Neuköllner Boddinplatz versammelt hatten, schloss MANEO seine diesjährige Wahrnehmungskampagne „Kiss Kiss Berlin“ ab.

Weltweit wird am 17. Mai, dem Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Trans-, Inter- und Queer-Phobie (IDAHOBIT+), daran erinnert, dass nach wie vor Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihres Geschlechts diskriminiert, bedroht, angegriffen und verfolgt werden. Auch in Berlin werden nach wie vor täglich LSBTIQ+ Opfer von Übergriffen und menschenverachtender Gewalt. Dagegen mobilisiert MANEO jährlich mit seiner Wahrnehmungskampagne Kiss Kiss Berlin.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Neukölln, Gerrit Kringel (CDU), der Integrationsbeauftragten des Bezirks Güner Yasemin Balcı sowie etwa 60 Vertreter*innen von Partnerprojekten und Unterstützer*innen wurde eine Luftballon-Aktion durchgeführt und ein „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ angeschnitten, der vom Charlottenburgen Kuchenladen gestiftete worden war. Beteiligt waren Vertreter*innen von MaDonna Mädchenkult.Ur, Morus 14 e.V., der Polizeidirektion 5, des Polizeiabschnitts 55, LKA Prävention und viele weitere engagierten Menschen aus Neukölln.

MANEO organisiert Aktionen am Nollendorfplatz

Schöneberg, 17.05.25 – Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen veranstaltete MANEO anlässlich des Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans*-, Inter- und Queer-Phobie (IDAHOBIT+) eine Luftballonaktion und einen Regenbogenkuchen-Anschnitt am Nollendorfplatz

Etwa 80 Personen hatten sich am Nollendorfplatz versammelt, um ein gemeinsames Zeichen gegen Hass und Gewalt zu setzen. Zu den Gästen zählten der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Jörn Oltmann (Grüne) und der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Matthias Steuckardt (CDU), die queerpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus dem Wiebke Neumann, Mitglied der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus Katharina Senge und MANEO-Beitragsmitglied Seyran Ateş, zahlreiche Wirte aus dem Regenbogenkiez und Menschen, die sich solidarisieren wollten, darunter auch Vertreter*innen der Berliner Polizei.

Der IDAHOBIT+, der seit 2005 weltweit begangen wird, erinnert daran, dass nach wie vor LSBTIQ+ aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihre Geschlechts Diskriminierung, Anfeindung und teils auch staatliche Verfolgung erleiden müssen. Auch in Berlin werden nach wie vor täglich Übergriffe gegen LSBTIQ+ feindliche Übergriffe erfasst. Deshalb war es wichtig, ein solidarisches Zeichen für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Menschenrechte zu setzen. Aus diesem Anlass wurde eine Luftballon-Aktion durchgeführt und ein „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ angeschnitten.

Danke an alle Unterstützer*innen, die sich an unserer Aktion beteiligt haben, vor allem auch an das Hotel Berlin Berlin, das den Regenbogenkuchen gestiftet hatte.

MANEO, Polizei und Staatsanwaltschaft diskutieren mit Fachpublikum

Berlin, 15.05.25 – Im Rathaus Schöneberg diskutierten Vertreter*innen von MANEO, Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und Zivilgesellschaft über aktuelle Zahlen und Herausforderungen im Umgang mit LSBTIQ+-feindlicher Gewalt.

Anlass waren neue Auswertungen von Polizei, Staatsanwaltschaft und MANEO. Während Polizei und Staatsanwaltschaft für 2024 einen Rückgang der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr 2023 meldeten (–16 % bzw. –7 %), verzeichnete MANEO einen Anstieg um 8 %. Die unterschiedlichen Zahlen verdeutlichen die verschiedenen Rollen: Polizei und Justiz erfassen und verfolgen nur angezeigte Fälle, während MANEO durch aufsuchende Arbeit auch viele nicht angezeigte Vorfälle (über ein Drittel) und Hinweise dokumentiert.

Berlin gilt bundesweit als Vorreiter: Seit über 30 Jahren entwickelt sich die Polizei in Richtung spezialisierter Zuständigkeiten und aktiver Bekämpfung von Vorurteilskriminalität und Extremismus weiter. So war es zuletzt der Polizei auch durch eigene Ermittlungen gelungen, Neonazis am Rande des CSD 2024 festzusetzen. Gleichzeitig konnte sich mit MANEO eine spezialisierte Fachopferhilfe etablieren, die das Dunkelfeld ausleuchtet, wichtige Aufklärungsarbeit leistet und Opfer bei der Anzeigenerstattung unterstützt.

Einigkeit bestand darüber, dass Erfolge sichtbarer gemacht werden müssen. Während negative Erfahrungen, etwa im Kontakt mit der Polizei, oft stark wahrgenommen werden, bleiben positive Entwicklungen und erfolgreiche Strafverfahren, so wie etwa die Verurteilung einer Tätergruppe, die schwule Männer bei Blind Dates überfallen hatten, in der Community oft unbeachtet.

Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig der Austausch war. Erfahrungen und Perspektiven ergänzen sich, dürfen aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Vielen wurde deutlich, dass man dem Druck radikalisierter Szenespektren mit falschen Behauptungen und Spaltungstendenzen nicht nachgeben darf. Gefordert wurde außerdem, Betroffene bei Anzeige und Strafverfolgung besser zu unterstützen und die Facharbeit von MANEO stärker zu fördern. MANEO leistet einen zentraler Beitrag, um das Dunkelfeld weiter zu erhellen.

Regenbogenempfang im Berliner Rathaus

DAHOBIT+ 2024:

Berlin, 16.06.25 – Gut 200 Menschen folgten der Einladung von MANEO zum feierlichen Anschnitt des „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchens“ durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, ins Rote Rathaus.

Unter den Gästen waren unter anderem Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU), Staatssekretär Max Landero (SPD), Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss, der ehemalige Panorama-Leiter Wieland Speck, Ex-Hertha-Vize Thorsten Manske, Dr. Bertold Höcker, Lala Süsskind (Jehi ʼOr) und Seyran Ateş (Ibn Rushd-Goethe Moschee). Auch viele Vertreter*innen von Organisationen und Schulen nahmen teil.

Der Regierende Bürgermeister dankte MANEO für sein langjähriges Engagement und erinnerte daran, dass die Organisation zum 20. Mal ihre Kampagne „Kiss Kiss Berlin“ mit vielen kreativen Aktionen durchführt. Mit Blick auf den aktuellen MANEO-Report 2024 und den bevorstehenden Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans*-, Inter- und Queer-Feindlichkeit betonte er:

„Jede und jeder muss sich zu jeder Zeit und an jedem Ort in unserer Stadt frei bewegen können, ohne Angst vor Angriffen. Denn wer unsere Vielfalt und Freiheit angreift, greift auch unsere Demokratie, unser Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt an.“

Im Rahmen des Empfangs wurde der Integrationsbeauftragten von Neukölln, Güner Balcı, nachträglich der „Tolerantia Award 2024“ überreicht. Sie konnte an der Gala am 7. März 2025 in Belfast nicht teilnehmen, da sie zeitgleich den 100. Geburtstag ihres Freundes und Holocaustüberlebenden Albrecht Weinberg mitfeierte. Sie betonte, wie viel ihr dieser Preis bedeutet – weil er von Menschen verliehen wird, die unermüdlich nicht nur gegen LSBTIQ+-Feindlichkeit kämpfen, sondern auch gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit.

Anschließend wurde feierlich der diesjährige Regenbogenkuchen angeschnitten, gestiftet vom Hotel The Westin Grand Berlin – ein veganer Kuchen, der großen Anklang fand. Es gab viel Lob und ein herzliches Dankeschön, auch von MANEO.

Grusswort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie (IDAHOBIT) 

am 17. Mai 2025 

Berlin ist Regenbogenhauptstadt. Berlin ist Stadt der Freiheit und der Vielfalt. Jede und jeder soll sich in unserer Stadt frei entfalten können. Es ist eine echte Bereicherung, dass Berlin und die Menschen in Berlin in jeder Hinsicht so vielfältig sind. So verschieden wir sind, so einen uns zugleich unsere gemeinsamen Werte – besonders Toleranz, Offenheit, gegenseitiger Respekt und Freiheitsliebe. 

Bei allem, was wir in den vergangenen Jahren für Gleichberechtigung erreicht haben, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es auch in Berlin immer noch Gewalt, Beleidigungen und Diskriminierung gibt. Das darf uns nicht ruhen lassen: Jede und jeder muss sich zu jeder Zeit und an jedem Ort in unserer Stadt frei bewegen können, ohne angegriffen zu werden. Denn wer unsere Vielfalt und Freiheit angreift, greift damit auch unsere Demokratie, unser Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt an.

Um deutlich zu machen, wie wichtig der Einsatz für Toleranz, Offenheit und Respekt ist, brauchen wir den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Deshalb ist es auch so wichtig, dass es MANEO, die Wahrnehmungskampagne und den jährlichen MANEO-Report gibt, in dem Angriffe und Diskriminierungen dokumentiert werden. Die Beharrlichkeit, mit der sich das MANEO-Team seit vielen Jahren für queere Rechte und für unsere Werte einsetzt, ist beeindruckend.

Der Berliner Senat bekennt sich zur konsequenten Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität und zur Förderung der Sichtbarkeit queerer Vielfalt. Darum freue ich mich auch auf die diesjährige Pride Saison und besonders auf den Christopher-Street-Day, der 2025 in Berlin das richtungweisende Motto hat: „Nie wieder still!“

Ihr Kai Wegner 

Regierender Bürgermeister von Berlin

© Yves Sucksdorff-Senatskanzlei

„Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“-Anschnitt in der Polizeidirektion 5

05.05.2025 – Am Montag wurde im Rahmen der Aufklärungskampagne „Kiss Kiss Berlin“ und anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Trans*-, Inter- und Queer-Feindlichkeit (IDAHOBIT+) ein „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ in der Berliner Polizeidirektion 5 angeschnitten.

Vor rund 80 Teilnehmenden betonte Polizeidirektor Markus van Stegen, Leiter der Direktion 5, dass Gewalt und Übergriffe gegen LSBTIQ+ nach wie vor traurige Realität seien – auch im Zuständigkeitsbereich seiner Direktion. Umso wichtiger sei es, klare Signale zu senden: Die Polizei werde Hassgewalt gegen LSBTIQ+ sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit konsequent verfolgen und suche darüber weiterhin aktiv die Zusammenarbeit mit in der Direktion tätigen Organisationen und Einrichtungen. MANEO spiele dabei eine wichtige Rolle.

MANEO-Leiter Bastian Finke bedankte sich bei Markus van Stegen, ebenso bei den LSBTIQ+ Ansprechpersonen, die jedes Jahr mit großem Engagement Veranstaltungen und Vor-Ort-Aktionen in der Direktion begleiten und als verlässliche Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen. Es bleibe noch viel zu tun, daher sei der Austausch und der Dialog mit der Polizei ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von MANEO.

Ein herzlicher Dank ging auch an das Hotel Park Inn by Radisson, das in diesem Jahr den Regenbogenkuchen an MANEO und für die Aktion gestiftet hatte.

Als Dankeschön überreichte anschließend Claudia Ahlrep, Ansprechperson für Opferschutz, Häusliche Gewalt und LSBTIQ+ der Direktion 5, eine Fotokollage an MANEO. Die Sammlung dokumentiert viele der gemeinsamen Aktivitäten, die im Laufe der bisherigen Zusammenarbeit entstanden sind.

(Im Foto, v.l.n.r.: Florian Bräuniger, Direktionsassistent Hotel Park Inn by Radisson, Markus van Stegen, Leiter der Polizeidirektion 5, Bastian Finke, Leiter von MANEO.)

Hotel InterContinental Berlin übergibt MANEO 1.000-Euro-Spende

Berlin, 05.05.2025 – Im Rahmen der Vorstellung des MANEO-Reports und des traditionellen „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“-Anschnitts im Foyer des Berliner Abgeordnetenhauses kam es zu einer Spendenübergabe durch das Hotel InterContinental Berlin an MANEO. Christiane Reisberger, Office Managerin des Hotels, überreichte MANEO-Leiter Bastian Finke einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro. „Zum Jahresanfang hatten wir gemeinsam mit dem gesamten Hotelteam einen Flohmarkt organisiert. Dabei kamen 1.000 Euro zusammen. Wir haben uns entschieden, den Betrag an MANEO zu spenden – für eine wichtige Arbeit, die hier in guten Händen ist“, erklärte Christiane Reisberger.

Bastian Finke und MANEO-Beiratsmitglied Seyran Ateş nahmen die Spende entgegen und bedankten sich für die Unterstützung. „Als teilgefördertes Projekt müssen wir jedes Jahr einen Eigenanteil aufbringen. Dafür sammeln wir regelmäßig Spenden – auch für Aufgaben, die nicht gefördert werden, etwa unseren Opferfonds“, sagte Bastian Finke. „Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.“

Das Hotel InterContinental Berlin ist seit vielen Jahren Mitglied im Berliner Toleranzbündnis und unterstützt MANEO bei der jährlichen Kampagne „Kiss Kiss Berlin“, unter anderem mit dem symbolischen „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“, der im Foyer des Abgeordnetenhauses angeschnitten wurde.

(Im Foto, v.l.n.r.: Bastian Finke, Christiane Reisberger und Seyran Ateş)

MANEO-Report 2024 an die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin übergeben

Berlin, 05.05.2024 – Am Montag wurde der MANEO-Report 2024 veröffentlicht und an die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld, sowie an Vertreter*innen der demokratischen Fraktionen im Abgeordnetenhaus übergeben.

Bastian Finke, Projektleiter von MANEO, sprach über den deutlichen Anstieg von Übergriffen auf LSBTIQ+-Orte und Safe-Spaces. „738 Fälle und Hinweise mit LSBTIQ+-feindlichen Bezügen haben wir erfasst– 8 % mehr als im Vorjahr. Erneut ist es uns gelungen, viele Taten aus dem Dunkelfeld zu holen. Mit großer Sorge beobachten wir Angriffe auf Szene-Orte, das Eindringen in geschützte Räume wie Cruising-Gebiete und Dating-Portale sowie die wachsende Bedrohung durch rechtsextreme und religiös-extremistische Gruppen. Deshalb appellieren wir an Ihre fortgesetzte Unterstützung.“

Cornelia Seibeld hob in ihrer Rede hervor: „Jeder Vorfall, jedes hasserfüllte Wort, jeder verletzende Kommentar im Netz und jeder gewalttätige Übergriff ist einer zu viel! Schließlich sprechen wir bei den Übergriffen nicht über bloße Zahlen, sondern über Menschen. Wir als Landesparlament stehen allen homo-, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen in Berlin zur Seite. Für Homophobie und Hassgewalt haben wir in unserer Stadt keinen Platz“

Anschließend wurde ein „Kiss Kiss Berlin-Regenbogenkuchen“ angeschnitten. Dieser wurde vom Hotel InterContinental gespendet, wofür sich MANEO vielmals bedankt.

MANEO-Report 2024 zum Download

Gedenkminute für vier ermordete Polizisten – 80 Jahre danach

Spandau, 24.04.2025 – Anlässlich des 80. Todestages der Polizisten Otto Jordan, Reinhold Höpfner, Willi Jenoch und Erich Bautz fand am 24. April 2025 eine stille Gedenkminute vor der Gedenktafel am Polizeiabschnitt 21 statt. Die vier Männer wurden am 24. April 1945, nur wenige Tage vor Kriegsende, aufgrund ihrer Homosexualität ermordet und auf einem Polizeigelände in Spandau verscharrt.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden alle Gefangenen aus der Moritzkaserne in Berlin-Spandau begnadigt – mit einer Ausnahme: Die vier Berliner Polizisten, verhaftet wegen des Verstoßes gegen den damaligen Strafparagrafen 175, wurden nicht freigelassen. Stattdessen brachte man die vier homosexuellen Männer zur Pionierstraße in Spandau, wo sie durch Genickschuss hingerichtet und anschließend an unbekannter Stelle verscharrt wurden.

Bis heute sind ihre sterblichen Überreste nicht gefunden worden. Dank des Engagements von Ralf Kempe, der jahrelang historische Akten und Archive durchforschte, ist es gelungen, das Schicksal der vier Männer ans Licht zu bringen. Mehrere Grabungen auf dem Gelände blieben bislang erfolglos – die Suche geht jedoch weiter.

Bei der Gedenkveranstaltung sprach Thomas Goldack, Leiter der Polizeidirektion 2 (West), in bewegenden Worten: „Sie werden nie vergessen.“ Etwa 80 Gäste, darunter Vertreter*innen der Polizei, Feuerwehr, Politik sowie LSBTIQ+-Organisationen, darunter auch MANEO, legten an einer Gedenktafel Kränze und Blumen nieder.

Die bronzene Gedenktafel am Gebäude des heutigen Polizeiabschnitts 21 wurde erstmals 2011 vom damaligen Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Polizeipräsident Dieter Glietsch enthüllt. Seitdem wurde sie mehrfach erneuert – zuletzt, nachdem die vollständigen Namen der Getöteten recherchiert werden konnten.