News-Ticker

Am Nollendorfplatz wird es richtig voll

Am 10.07.25 tagte der Präventionsrat Regenbogenkiez, zum dem MANEO jährlich anlässlich des bevorstehenden Lesbisch-Schwulen Stadtfest und des CSD Berlin die Veranstalter, Gewerbetreibende, Wirte, Hotels und Anwohnende aus dem Regenbogenkiez sowie Akteure einlädt, die im Kiez aktiv zur Gewaltpräventionsarbeit beitragen. Ziel ist es, Verständnis für und Transparenz über die eingeleiteten Maßnahmen zu vermitteln. Denn am Nollendorfplatz und in den Seitenstraßen wird es richtig voll werden.

Vertreter*innen des Lesbisch-Schwulen Stadtfestes und des Christopher Street Day Berlin machten den Anfang und erläuterten mit kurzen Impulsbeiträgen ihre Präventions- und Schutzmaßnahmen. Dazu gehören nicht nur Absperrungen und Security-Personal, das auch die ganze Nacht über auf dem Straßenfestgelände zugegen ist, sondern auch beispielsweise zentral gesteuerte Lautsprecherdurchsagen, mit denen alle auf dem Straßenfest erreicht werden können. Dazu gehört ebenso, dass jeder Stand auf dem Straßenfest und jeder Track auf dem CSD sowie alle mitwirkenden Organisationen und Firmen über Sicherheitsmaßnahmen und -Vorkehrungen informiert werden. Anschließend berichtete die Polizei, hier der Polizeiabschnitt 41, über ihre Vorbereitungen. Die Polizei wird auf beiden Veranstaltungen, insbesondere auf dem Nollendorfplatz, ihre Präsenz deutlich verstärken. Denn gegebenenfalls müssen auch Straßen geschlossen werden, um zu verhindern, dass zu viele Menschen auf den Nollendorfplatz drängen, und um Fluchtwege offen zu halten.

Informationen zu ihren Tätigkeiten boten anschließend der Arbeiter Samariter Bund (ASB), der auf dem Straßenfest mit Einsatzkräften und -Fahrzeugen an mindestens vier Punkten bereitstehen und auf der CSD-Demo zwischen den Fahrzeugen mitfahren wird. So sollen Kräfte schnell an Hilfsbedürftige herankommen. Der ASB wird direkt mit der Berliner Feuerwehr kurzgeschaltet sein. Das Ordnungsamt Tempelhof-Schöneberg wird während der Veranstaltungen mit der Berliner Polizei in direktem Kontakt stehen und sich vor allem um falsch parkende Autos und fliegende Händler kümmern. Zusätzliche Informationen boten die Nachtlichter, der Nachtbürgermeister und das Team Info-Punkt Regenbogenkiez und MANEO. Die Nachtlichter werden anlässlich der Wochenenden die Straßen im Regenbogenkiez zwischen 22-04 Uhr zusätzlich bestreifen. MANEO wird seine Erreichbarkeitszeiten anlässlich des Straßenfestes und des CSD mit jeweils 12 Tagesschichten (12-24 Uhr) erweitern. Und das Team am Info-Punkt wird anlässlich des CSDs auch am Info-Punkt Flagge zeigen.

Ziel des Präventionsrates war es, mehr Transparenz und Verständnis für die eingeleiteten Maßnahmen zu vermitteln, dies auch vor dem Hintergrund des jüngst veröffentlichten Berichts des Berliner Verfassungsschutzes, der vor anhaltender Bedrohung durch Rechtsradikale und Islamisten gegenüber LSBTIQ+ warnt. Umso wichtiger ist es, sich nicht einschüchtern zu lassen und solidarisch zusammenzustehen.

In Wedding homophob beleidigt und angegriffen.

Wedding, 06.07.2025 – am Sonntag früh, gegen 00:10 Uhr, wurde die Polizei zur Lütticher Straße gerufen. Wie die betroffenen drei schwulen Männer (32, 48 und 49 Jahre alt) mitteilten, kamen sie mit zwei unbekannten jungen Männern ins Gespräch. Als ein weiterer junger Mann dazu kam, änderte sich die Stimmung: die Betroffenen wurden schwulenfeindlich beleidigt. Zwei von ihnen (48 und 49 Jahre alt) wurden auch körperlich angegriffen: auf sie wurde eingeschlagen und getreten. Der 49-jährige Betroffene erlitt dabei Verletzungen am Kopf und an einem Bein. Nach der Tat flüchtete das Trio in Richtung Amrumer Straße unerkannt.

Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ+ auch bei MANEO: www.maneo.de/report

Erfolgreiche Ermittlung der Polizei: Hausdurchsuchungen bei drei Tatverdächtigen

Berlin/Brandenburg, 03.07.2025 – Wie die Berliner Polizei in einer gemeinsamen Meldung mit der Berliner Staatsanwaltschaft gemeldet, konnten nach einem transfeindlichen Angriff, der sich am Abend des 30. Mai 2025 in Neukölln zugetragen hatte, jetzt vier mutmaßliche Täter, alle zwischen 18–21 Jahre alt, identifiziert und deren Wohnungen in Adlershof, Altglienicke, Bohnsdorf sowie im brandenburgischen Eisenhüttenstadt durchsucht werden.

Zum Tathergang: Am 30.05.25, gegen 22 Uhr, wollten zwei 27‑jährige Trans*personen am U‑Bahnhof Hermannplatz in die U8 einsteigen. Im Wagen habe sie dann ein Mann, der sich in Begleitung von zwei weiteren Männern befunden hatte, beleidigt, bespuckt und mit Wasser übergossen. Als das Trio flüchtete, folgten ihnen die Opfer bis zur Reuterstraße / Sonnenallee. Dort kehrte der Haupttäter mit einem Begleiter zurück und schlug beide Transpersonen nieder. Eine erlitt eine stark blutende Kopfverletzung, die andere klagte über Kopfschmerzen. Gegen 22:30 Uhr fanden Polizeikräfte die Verletzten auf der Straße. Sie kamen mit dem Rettungsdienst zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Ermittlungen: Der Polizeiliche Staatsschutz nutzte Super‑Recognizer und Gesichtserkennungssoftware, um binnen weniger Wochen vier Verdächtige zu ermitteln. Bei der Durchsuchung am Donnerstagmorgen stellten Einsatzkräfte drei Mobiltelefone und mehrere mutmaßliche Tatkleidungsstücke sicher; deren Auswertung dauert an. Gegen die Beschuldigten wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung mit transphobem Hintergrund ermittelt.

Wir möchten darauf hinweisen, dass anfangs aussichtslos erscheinende Strafanzeigen später doch noch zur Täterermittlung führen können. Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ+ bei MANEO: www.maneo.de/report Wir beraten und unterstützen Betroffene, Zeugen und Angehörige von Gewalt.

Löwenbrücke im Großen Tiergarten wiedereröffnet

Tiergarten, 03.07.25 – Viele Tiergartenliebhaber*innen kennen die Löwenbrücke. Sie war gerade unter Cruisern sehr beliebt. Alle bekommen jetzt ihre denkmalgeschützte Perle im Tiergarten zurück. Vier goldfarbene Löwen, die weit sichtbar erstrahlen, tragen die neu errichtete Holzbrücke.

In diesem Zusammenhang appelliert MANEO an alle, respektvoll miteinander umzugehen, auf die Grünflächen zu achten, keine Zweige abzubrechen oder zu zertrampeln, und keinen Müll an diesem schönen Ort zu hinterlassen. Cruisen kann auch schön sein!

Die Löwenbrücke wurde 1838 nach einem Entwurf von Ludwig Ferdinand Hesse als erste Hängeseilbrücke Berlins im Tiergarten erbaut und steht unter Denkmalschutz. Der Name der Brücke bezieht sich auf die Löwenskulpturen, die vom Bildhauer Christian Friedrich Tieck hergestellt wurden und noch im Original erhalten sind.

Wegen erheblicher Schäden wurde die Brücke 2008 für Radfahrende und Fußgehende gesperrt. 2014 musste die Brücke zurückgebaut werden. Erst im September 2023 wurde mit dem denkmalgerechten Wiederaufbau begonnen. Heute, am 03.07.2025, wurde die Löwenbrücke nach aufwendiger Sanierung von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) offiziell freigegeben.

Schwulenfeindliche Beleidigung und Körperverletzung

Berlin-Neukölln, 30.06.2025 – Am Montag wurde ein schwules Paar, 35 und 30 Jahre alt, von einem Mann homophob beleidigt und im weiteren Verlauf angegriffen.

Gegen 21:15 Uhr warteten die Betroffenen an einem Geldautomaten in einer Bankfiliale der Straße Hasenheide in Neukölln. Ein Unbekannter versuchte vorzudrängeln. Das Paar machte ihn infolgedessen auf die Warteschlange aufmerksam, woraufhin die beiden Männer von diesem schwulenfeindlich beleidigt wurden.

Nachdem die beiden Betroffenen die Bankfiliale verlassen hatten, wurden sie von dem Unbekannten und dessen zwei Begleitern, die auf das Paar draußen gewartet hatten, mit Reizgas angegriffen. Der 50-jährige Betroffene erlitt dadurch Augenreizung. Zudem traktierte das Trio die Betroffenen mit Faustschlägen: die beiden Angegriffenen erlitten dabei Kopfplatzwunden. Nach der Tat entfernte sich die Täter mit einem Auto in Richtung Sonnenallee. Alarmierte Rettungskräfte brachten die beiden in ein Krankenhaus, wo sie ambulant behandelt wurden.

Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ+ bei MANEO: www.maneo.de/report

Neonazis demonstrieren in Marzahn-Hellersdorf gegen „Homo-Propaganda“

Gegen den East-Pride, der am Samstag, 28.06., in Berlin stattfand, demonstrierten in Marzahn-Hellersdorf mutmaßliche Neonazis gegen „Homo-Propaganda“. Wie der Verein democ auf Youtube berichtete, haben unter dem Titel „Gemeinsam für ein Demokratisches Deutschland – gegen den CSD-Terror die Identitätsstörung und kriminelle Ausländer“ 30 überwiegend sehr jung Menschen demonstriert. Sie sollen größtenteils der Neonazi-Gruppe „Jung und Stark” angehören. Auf der Veranstaltung seien hauptsächlich Parolen skandiert worden wie „Es gibt kein Recht auf Homo-Propaganda” und „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“

(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=sNpht0ZfFDg&t=11s ).

Am Nollendorfplatz angespuckt worden

Ein weiterer Vorfall soll sich am Samstag, 28.06.25, gegen 22:30 Uhr, am Nollendorfplatz im Regenbogenkiez zugetragen haben. Als ein schwuler Mann an einer Ampel gestanden hatte sei vor ihm die Scheibe eines wartenden PKWs heruntergelassen und der Betroffene mit voller Kraft angespuckt worden. Der Autofahrer sei danach fortgefahren.

Übergriff gegen die Tipsy Bear Bar

In der Nacht zum Samstag, am 27.06., gegen 01.45 Uhr, sollen sieben bis acht Personen vor der Tipsy Bear Bar in der Eberswalder Straße Bar erschienen und gegen das Lokal übergriffig geworden sein. Ein 17-Jähriger habe die Regenbogenflagge vor der Bar abgerissen und in einen Mülleimer geworfen, ein weiterer junger Mann soll sich mit einem Baseballschläger in der Hand bedrohlich dem Lokal genähert haben. Als die Polizei eintraf, sollten die Täter geflohen sein. Polizisten konnten einen 17-jährigen und einen 19-Jährigen in der Nähe stellen. Während sie den 19-jährigen vernahmen, soll er den Besitzer mit den Worten „Du Schwuchtel“, beleidigt haben. Bereits Anfang Mai hatten vier junge Personen die Regenbogenflagge vor der Tipsy Bear Bar abgerissen und angezündet. Auch dabei war es zu Beleidigung gekommen.

Beleidigung und gefährliche Körperverletzung vor dem Romeo & Romeo

Berlin, 28.06.25, gegen 22:30 Uhr, saßen drei schwule Männer, 28, 56 und 58 Jahre alt, an einem Tisch vor dem Café Romeo & Romeo in der Motzstraße im Regenbogenkiez, als ein 23-Jähriger Mann, der am Café vorbei ging, sie belästigte. Daraufhin hatten die Männer ihn aufgefordert, sich zu entfernen. Der Mann sei dann weitergegangen, habe jedoch den drei Männern noch Beleidigungen wie „Ihr urensöhne“ und „Ich ficke euch“ zugerufen. Kurz darauf sei der Beschuldigte noch einmal zurückgekommen und haben dem 56 Jahre alten Besitzer des Cafés, der in der Gruppe saß, mit einer Bierflasche auf den interkopf geschlagen. Als er flüchtete, eilten mehrere Zeugen dem Angreifer hinterher und hielten ihn
fest, bis alarmierte Polizisten ihn festnahmen. Der Besitzer des „Romeo & Romeo“ erlitt eine Platzwunde am Kopf und kam in ein Krankenhaus, wo er ambulant behandelt wurde. Der 23-Jährige sei aufgrund seines auffälligen Verhaltens in eine psychiatrische Einrichtung gebracht worden. Eine mögliche homophobe Motivation der Tat sind Gegenstand laufender polizeilicher Ermittlungen.

Homophober Übergriff in der S-Bahn: Mann schwer verletzt

Ein 20-Jähriger wird von einem betrunkenen Mann homophob beleidigt, dann ins Gesicht geschlagen. Folge war eine blutige Wunde im Nasenbereich. Der 27-jährige Tatverdächtige kann wenig später festgenommen werden.

Wie die Bundespolizei berichtete, soll am 24.06.25, gegen 23:30 Uhr, ein 27-jähriger Mann einen Fahrgast am Bahnhof Westhafen homophob beleidigt und im weiteren Verlauf unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen und gegen das Bein getreten haben. Dabei erlitt der 20-Jährige ukrainische Staatsangehörige eine blutige Wunde im Nasenbereich. Nachdem ein weiterer Reisender die beiden getrennt hatte, flüchtete der Angreifer mit einer S-Bahn vom Tatort.

Nach Auswertung der Videoüberwachungsanlage konnten alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei wenig später den 27-jährigen ukrainischen Staatsangehörigen am Bahnhof Jungfernheide stellen und vorläufig festnehmen.

Eine freiwillig durchgeführte Atemalkoholkontrolle ergab einen Wert von 2,08 Promille. Zudem ordnete die Staatsanwaltschaft Berlin eine Blutentnahme an. Bei der Verbringung in ein Krankenhaus leistete der Beschuldigte Widerstand gegen die Einsatzkräfte. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahme wurde er wieder entlassen.